AN SILVESTER AUF DER MILCHSTRASSE

Die letzte Radtour des Jahres ist eigentlich gar keine. Doch es regnet Bindfäden und da fühlen sich auch die knapp 3 Kilomter  bis zum Hofgut Oberfeld länger an, als sie sind, vor allem weil es inzwischen kälter geworden ist. Winter halt. Das schöne daran ist aber, dass ich das brasselnde Kaminfeuer im Café des Hofguts jetzt so richtig schätzen kann! Es ist urgemütlich in dem Räumchen. Ich glaube, früher waren hier die Tiere untergebracht, könnte aber auch sein, dass in ihm das Heu gelagert wurde. So genau weiß ich es nicht. Macht aber auch nix.

Inzwischen gehört zum Café ein Lädchen mit Bio-Produkten und den Erzeugnissen des Hofgutes.  Hier auf dem Hofgut Oberfeld wird Demeter Landwirtschaft betrieben. Es gibt Kühe und Hühner, eine eigene Holzofenbäckerei in der das Getreide von den eigenen Feldern verwendet wird und eine Hofkäserei.  Ich bin jedes Mal begeistert, dass dieser besondere Ort am Rande meiner Stadt liegt! Eier kaufe ich immer hier. Nicht nur der regionale Aspekt ist mir dabei wichtig, sondern vor allem die Tierhaltung. Sie leben im Freien, haben ihre mobilen Ställe und die männlichen Küken bleiben am Leben. Das ist das wichtigste.  Sie werden mit großgezogen. Dadurch sind die Eier etwas teurer - das ist es aber auch allemal wert. 

 

Es ist nicht so, dass ich mir heute, am letzten Tag des Jahres, etwas vornehme, nur weil halt Silvester ist.  Solche Vorsätze halten meist eh nicht lang.  Was ich ab jetzt aber machen werde, ist auch die Milch vom Hofgut Oberfeld zu kaufen.  Also landet, nach einem leckeren kleinen Frühstück, neben den 6 Eiern auch eine Flasche Milch im Fahrradkorb.

 

Mhm, tückisch gestaltet sich der Heimweg. Pfützen, Kopfsteinpflaster, Gräben, Löcher. Ich fahre langsam, damit bloss nichts kaputtgeht und dann passiert es doch. Ich übersehe ein Loch im Weg und obwohl ich die Flasche wohlweislich hingelegt hatte, ertönt auf einmal ein lautes Platschen, als hätte jemand einen Eimer Wasse mit Schwung ausgekippt: Ein Schwall Milch hinterlässt eine viel zu lange Spur. Anscheinend war der Verschluß nicht fest genug. Wie auch immer, von meinem Liter Milch ist nur noch 1/3 da. Sehr, sehr ärgerlich. So eine Verschwendung.

 

Soll mich jetzt aber nicht von meinem Vorsatz abhalten! Ich werde eine Lösung finden, die Milch in Zukunft ohne Verluste nach Hause zu bringen! Wäre doch gelacht, wenn mein Nicht-Silvester-Vorsatz schon scheitern würde, bevor das neue Jahr überhaupt begonnen hat! In diesem Sinne: Trotz aller Unwegsamkeiten - euch allen ein fröhlich-schönes-genussreiches neues Jahr!  


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