ACHTUNG IGEL!

Ist die kleine Igelin nicht niedlich!? Sie wohnte eine Weile im Garten meiner Eltern und zog dort ihren Nachwuchs auf. Inzwischen ist weder sie noch eines ihrer Kinder zu sehen oder zu hören. Wahrscheinlich liegt es am nahenden Winter und der damit einhergehenden Quartiersuche. Wer einen Garten hat, kann den Schnecken-Liebhabern in dieser kalten Jahreszeit behilflich sein und mit etwas Glück sich an sommerlichen Nachwuchs und Gartenhelfern erfreuen.

Viel muss dafür auch gar nicht gemacht werden. Weniger ist mehr, funktioniert auch hier. Für Igel ist es toll, wenn der Garten nicht zu aufgeräumt ist - so finden sie Futter und Schlafplätze. Die Arbeit mit einem englischen Rasen braucht sich somit keiner zu machen. Stattdessen kann die Zeit genutzt werden, um den Garten igelfreundlich zu gestalten und ein Winterquartier für die Einzelgänger zu bauen:

  • Ein selbstgebautes Igelhaus ist toll
  • Erdmulden und Hecken sind als Unterschlupf ebenfalls sehr beliebt
  • Ein Haufen windgeschützt liegendes totes Holz, Reisig und Laub

Bis in den Mai hinein sollte nichts daran geändert werden. Igel schlafen nämlich ziemlich lange - etwa ab Mitte November bis in den März, April hinein (wobei es auch mal kurze Aufwachphasen geben kann). Bei schlechtem Wetter kann es aber noch länger sein. 

 

Zu allen anderen Jahreszeiten finden Igel - die keine Vegetarier sind - ihr Futter in Gebüschen, an Trockenmauern, auf Wiesen und unter Obstbäumen. Tabu sind chemische Bekämpfunkgsmittel und Mineraldünger! Sollten Frühling und Herbst jedoch besonders kalt sein, kann zugefüttert werden. Gut ist Katzenfutter mit Haferflocken oder Weizenkleie vermengt, das in einem gesicherten Futterhaus angeboten werden sollte. Obst, Gemüse und Milch ist hingegen schädlich für die Tiere!

 

Ein Teich und/oder eine Wassertränke sind super - da freuen sich auch die Vögel drüber! :-)  Sollten die Ränder zu steil und/oder glatt sein, müssen Rettungsplanken angebracht sein, damit sich die Tiere im Notfall allein befreien  können.

 

Was für Igel sehr gefährlich ist, sind Schutznetze für Pflanzen! Kürzlich lass ich in einem Zeitungsartikel über zwei junge Igel, die sich in einem solchen Netz verfangen hatten. Einer der beiden war kurz vorm Ersticken! Die Helfer brauchten eine Stunden, um die Tiere zu befreien!  Vogel-Schutznetze also nie am oder bis zum Boden anbringen! Und: Gärten müssen giftfrei sein - Schneckenkorn und Rattengift bringen auch Igel um.

 

Igel sind Wildtiere und sollten nur in Ausnahmefällen von uns umsorgt werden. Dies ist der Fall bei:

  • abgemagerten und/oder apathischen Tieren im November
  • Igeln, die bei Frost und Schnee unterwegs sind,
  • mutterlosen, unselbständigen Jungtieren,
  • kranken und verletzten Igeln

Trifft eins davon zu, helfen Tierheime, Tierärzte und Igelstationen.  Auf der Seite Pro Igel sind Adressen von Igelschutzvereinen aufgelistet.

 

Meinen ersten Igel sah ich als Kindergartenkind - überfahren am Straßenrand. Inzwischen habe ich zum Glück öfters lebende gesehen - sogar in der Stadt.  In meinem Wohnviertel sind viele Gärten, ein Park ist in der Nähe und auch der Wald ist nicht weit.  Über Igel gibt es  so viel mehr zu erzählen, dass sie eine eigene Seite verdienen. Und die gibt es auch. Sogar mehrere. 

 

Mir gefällt die Seite Igel in Bayern - ein Projekt vom Bayerischem Rundfunk (BR) und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV), das sich inhaltlich auch auf andere Bundesländer übertragen lässt ;-) -  da sind auch die Bauanleitung für die Häuser her. Sagt mir Bescheid, wenn ihr eins schreinert! Bin gespannt und drücke euch die Daumen, dass ihr immer einen Igel bei euch habt!


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Kommentare: 1
  • #1

    sieglinde (Dienstag, 22 November 2016 15:50)

    ...pieks!...wuff! ;-)