HERBSTSPAZIERGANG

Wischiwaschi-Wetter. Windig. Drei Grad über Null. Aber: Alles ist bunt! Es ist doch immer wieder schön, wie die Blätter ihre Farbe ändern, Beeren auftauchen und die Wege voller Laub zur Geräuschkulisse im Herbst werden. Daher ließ ich mich heute nicht unterkriegen und machte einen langen Spaziergang im Rausch der Farben. :-)

Ein Baum-Bestimmungsbuch hätte ich mitnehmen sollen! Wie nett wäre es, wenn ich nun schreiben könnte, wie die Bäume heißen und was sie von anderen unterscheidet.  Was ist das für ein besonderer Baum auf dem ersten Foto? Was aussieht wie Raureif, ist keins. Es sind ganz feine Ästchen, die aussehen, als wären sie mit irgendwas wattig-weichem überzogen. Und das nächste Bild - wem gehören diese schönen Blüten, Beeren? Wer eine Idee hat - nur zu! Freue mich über eure Infos! :-)

 

Aber Wissen ist ja nicht alles. Was zählt, sind die Sinne. Manchmal spielt jemand irgendwo im Wald Saxophon! Der Darmbach gluckert an den Bäumen vorbei. Blätter rascheln und durch sie hindurchzulaufen, hört sich so gemütlich herbstlich an. Maronen habe ich leider keine gefunden, dafür Rosskastanien, die sich zwar nicht essen lassen, trotzdem schön anzuschauen sind.

 

Wer keinen Hund hat, mit dem er raus muss; keine Kinder, mit denen er raus sollte, hat vielleicht mehr Muße für die Achtsamkeit.  Wobei das mit der Achtsamkeit so eine Sache ist. Kürzlich habe ich mich mit einer Freundin darüber unterhalten. Sie hatte sich über einen Zeitungsartikel geärgert, der sich mit diesem Thema beschäftigte. Es ärgerte sie, dass Menschen nicht mehr von selbst auf die Idee kommen, einen Baum zu umarmen, Vogelstimmen zu lauschen oder ihr Smartphone zu Hause zu lassen, um nicht vom Wesentlichen abgelenkt zu werden.  Dafür bedürfe es nun einen Achtsamkeitstrainer.

 

Wir leben ja in einer verrückten Welt, in der alles schnell gehen muss, keiner Zeit hat. In der besinnlichen Vorweihnachtszeit ist das nicht anders, als an allen anderen Tagen im Jahr.  Es ist  erschütternd, dass uns die kleinen Freuden des Alltags entrinnen, weil wir uns keine Zeit nehmen können/wollen. 

 

Es muss dann ja nicht gleich ein Achtsamkeitstrainer sein. Aber ein lieber Mensch, der einen wieder auf den Boden zurückholt und die Augen für all das Schöne in unserer Welt öffnet, ist schon klasse. Kinder können das ziemlich gut. Wir Erwachsenen aber auch! Nur eine kleine Hemmschwelle ist uns manchmal im Wege.

 

Bei wischiwaschi-Wetter muss man sich da schon mal aufraffen, um über die Schwelle zu treten. Hat es dann aber gesklappt, könnte es nicht besser sein. Den Tritt in den Hintern haben wir uns dann selbst gegeben und uns auf uns besonnen. Besser könnte es nicht sein! In diesem Sinne: Kommt beschwingt durch den Herbst! :-)


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Kommentare: 3
  • #1

    Marion (Donnerstag, 24 November 2016 21:18)

    Du hast wieder sehr schöne Aufnahmen gemacht ☺und deine Gedanken geben wirklich Motivation

  • #2

    Lynn (Dienstag, 07 Februar 2017 22:16)


    Danke! Und behalte deinen wachen Blick für das Schöne bei!

  • #3

    Krummlinig (Mittwoch, 08 Februar 2017 19:37)

    Liebe Marion, liebe Lynn,
    wie lieb von euch! Freut mich sehr!
    Ich danke euch, für eure schönen Worte!